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Hallo zusammen,

ich habe mehr eine Verständnisfrage als technische Frage: Angenommen, ich hätte 30 Fragen, aber wenn bei Frage 15 "nein" gewählt wird, ist für denjenigen die Umfrage zu Ende, da die weiteren Fragen nicht relevant für ihn sind, außerdem dasselbe Spiel bei einer weiteren Frage, z.B. Frage 20. Was ist dann die beste Vorgehensweise? Bei jeder nachfolgenden Frage eine Bedingung zu setzen, ist ja etwas stressig und ich weiß nicht, ob das überhaupt nötig ist. Wenn ich aber eine (Null-)Quote setze für Frage 15, dann sind die bisherigen Ergebnisse eines "Aussteigers" ja nicht gespeichert, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich würde aber gerne die Antworten bis Frage 15 auswerten und dann nur einfach dort enden, wenn es ein "nein" gibt. Wie gehe ich hier also am besten vor?

Vielen Dank schon mal für eure Tipps!
 

Gut, eine Bedingung bei 15 Fragen setzen sehe ich jetzt nicht als stressig an, völlig normale Vorgehensweise. Da hat man in der Praxis noch ganz andere Konstrukte mit wesentlich mehr Aufwand. Das ist doch in 5 -10 Minuten gemacht. Frage auf, Bedingung reinkopiert, Frage zu. Wenn du langsam bist, dann dauert es halt 15min. Da hast du ja schon fast mehr Zeit im Forum verbraten.

Wenn die Umfrage gut in Fragengruppen strukturiert ist, dann kann man die Bedingung auf auf die Fragengruppen setzen und muss es nicht für jede einzelne Frage machen. Wie gesagt, kommt auf deine Umfragenstruktur an, ohne die zu kennen ist das schwer zu beurteilen.

Ein Screenout (also eine Nullquote) ist in deinem Fall nicht die ideale Lösung, da du ja niemand rauswirfst, er soll nur die weiteren Fragen nicht mehr sehen.

Wenn es dir aber wirklich "zu stressig" ist, die Bedinungen auf die 15 Fragen zu setzen, dann kannst du auch eine Nullquote setzen. Die Daten sind ja trotzdem in der Datenbank, halt nur als nicht vollständig gelabelt. Du kannst die unvollständigen Antworten ja trotzdem analysieren.

Danke für deine Antwort!

Ich wollte halt wissen, was hier die "best practice" ist. Also macht man es tatsächlich mit einzelnen Bedinungen. Ja, bei 15 Fragen geht das noch, aber wenn es mal mehr werden... Aber der Hinweis mit der Fragengruppe hilft schon weiter, dann kann ich Gruppen bilden und die Bedingung darauf setzen.

Ich hatte das so verstanden, dass bei einer Nullquote die Daten gar nicht mehr zugänglich sind. Aber das wäre dann hier ja nicht der Fall, sie sind nur als "unvollständig" gelabelt. Wäre bei großer Fragenanzahl also immerhin eine Lösung.

Ich soll eine Einführung für meine Kollegen machen, eine konkrete Umfrage exisiert noch nicht, aber die Frage stand im Raum, ob es möglich ist, einen "Outscreen" nach zwei bestimmten Frage zu machen.

 

Screen outs sind möglich, via Quoten, deren Wert halt auf 0 gestetzt wird. Solche Screenouts sollten aber am Anfang passieren, nach 15 bzw. 20 Fragen kommt so ein Screenout bei den Teilnehmern natürlich nicht gut an.

Aber bei euch ist es ja kein wirklicher Screenout, sondern für bestimmte Teilnehmer sind halt bestimmte Fragen nicht mehr relevant, sie sollen ja trotzdem als Komplette Teilnehmer gezählt werden. In diesem Fall nutzt man halt Bedinungen auf Fragen oder Fragengruppen, je nach Fragenbogenstruktur. Das sind die Best Practices.

Limesurvey bietet halt keine Sprünge, sondern eben "nur" die Bedingungen, über die man eben eine Frage / Fragengruppe ein oder ausblendet.

Das kann bei längeren Umfragen auch mal etwas mehr sein, dafür sind Bedinungen extrem einfach und extrem flexibel einsetzbar. Und da muss man dann halt manchmal in den sauren Apfel beissen und ein paar mehr Bedinungen setzen.

Wenn der Fragebogen aber gut strukturiert ist und wenn man vorher halbwegs gut plant und die notwendigen Bedinungen kennt, kann man das ja gleich beim Anlegen der Fragen bzw. Fragengruppen berücksichtigen und dann ist das halt eine oder zwei Sekunden mehr beim erstellen der Frage. Das war in der Praxis noch nie ein Problem. Die Zeit zum Testen eines Fragebogens ist da im Normalfall meist deutlich höher als das erstellen eines solchen Fragebogens, sprich sowas fällt gar nicht so stark ins Gewicht. So man denn echte, sorgfältige Tests durchführt bevor man ins Feld geht. Da verbrät man in meiner Erfahrung locker das 2-5 fache an Zeit als bei der Programmierung. Man muss ja quasi alle Pfade mal ordentlich durchtesten, ob die "Sprünge und Filter" auch wirklich so funktionieren.

Dadurch, dass man die Bedingungen auch auf ganze Fragegruppen setzen kann, ist das ja auch nicht mehr so eine Arbeit. Stimmt, an das Testen hatte ich gar nicht gedacht.

Ich habe bis jetzt erst an der Oberfläche von Limesurvey gekratzt, arbeite mich gerade erst in das Thema ein. Und ich muss sagen, ich bin echt beeindruckt, was man da alles machen kann.

Und großes Lob für das tolle Forum hier! Das ist nicht selbstverständlich, dass Anfängern so geduldig geholfen wird.

Wir versuchen unser bestes. Klappt nicht immer, aber meist.

Und ja, Limesurvey ist eines der besten OSS Projekte das ich kenne. Gibt es Verbesserungspotenzial? Immer!

Aber Limesurvey kann häufig mehr als extrem teure Surveysysteme.

Die Bedienung ist manchmal nicht perfekt, aber LS ist sehr flexibel.

Stimmt, an das Testen hatte ich gar nicht gedacht.

Das geht nicht nur dir so. Deshalb weissen wir (Joffm und ich) auch gerne immer darauf hin. Wir sehen hier leider zu viele User, vor allem Studenten, die halt erst nach der Feldzeit feststellen, dass irgendwas nicht so funktioniert wie sie das wollten, oder dass irgendwas nicht so gespeichert wurde, wie sie dachten. Lieber vorher etwas mehr testen, dann ist das Leiden nachher nicht so gross.

Als Student hat man eventuell die Bachelor oder Masterarbeit etwas verzögert. Im Job reisst einem der Kunde den Kopf ab, weil man einfach weder Zeit noch Budget hat, die Studie nochmal laufen zu lassen.

Die Lernkurve ist halt zu Beginn etwas höher wenn man etwas braucht, das nicht genau vorgegeben ist durch den Fragetyp bzw. bis man die passende Einstellung gefunden hat. Für ein OSS aber eine vorbildliche Doku, die nur manchmal für einen kompletten Laien etwas unverständlich ist, wenn an sich noch nie mit Umfragen beschäftigt hat.

Danke auf jeden Fall für den Hinweis mit dem Testen! Das ist einem zu Beginn auch noch nicht so klar, dass hier ein guter Teil der Arbeit liegt. Mir würde zumindest nur mein Chef den Kopf abreißen Aber den würde ich lieber behalten...