So, jetzt ein paar Worte von mir.
Ich würde sagen:
Wenn Du die Umfrage via Facebook so in die Welt hinaus trötest, ist die Gefahr der Beantwortung durch Bots recht groß.
Kann sein, muss natürlich nicht.
Es wäre vielleicht besser gewesen, diese - von mir so genannten - Bettelplattformen zu nutzen ("Füllst Du meinen Fragebogen aus, fülle ich Deinen aus"). Da gibt es wohl registrierte Nutzer.
Gut, was kannst Du machen?
Zunächst sagst Du, Du habest zwei Zeitstempel eingebaut. Ich verstehe das so, dass Du am Anfang und am Ende eine Gleichungsfrage mit {time()} oder Abwandlungen {gmdate("d.m.Y H:i:s",time())} oder {date("d.m.Y H:i:s",time())} (einfach um einen lesbaren Wert zu erhalten) eingebaut hast.
Dann gibt es aber auch die sowieso vorhandenen Werte "startdate" (Datum gestartet) und "datestamp" (Datum letzte Aktivität).
Wenn man dies so macht und die Antworten anschaut, stellt man fest, dass die Funktion {gmdate("d.m.Y H:i:s",time())} um zwei Stunden nachgehen; es ist eben GMT, während {date("d.m.Y H:i:s",time())} die lokale Zeit liefert.
Ist kein Beinbruch; mir kommt es mehr auf den Vergleich der Minuten an. Gibt es hier eine große Diskrepanz?
In einem kleinen Test sieht es so aus. Stimmt also überein.
Das nächste ist die für die Beantwortung verbrauchte Zeit. Sind die Werte realistisch? Ist ja leicht zu sehen, wenn Du die Timings gespeichert hast.
Wenn nicht, Du hast ja die timestamps und kannst die Differenz bilden.
Jetzt etwas zum Inhaltlichen.
Gute Hinweise auf automatisierte Beantwortung liefern immer offene Fragen.
Wenn hier nach speziellen Dingen gefragt wurde, wie Automarken, Fluggesellschaften, in Deutschland heimische Vogelarten und last but not least irgendwelche Fachinterna (wenn Du Studenten befragst, wird es sicher solche Dinge geben), kommen bots ziemlich ins Schwitzen.
Oder bei "mehrfachen kurzen Texten".
Wenn hier zum Beispiel 10 Felder angeboten wurden (meinetwegen für die Fluggesellschaften), aber nicht alle ausgefüllt werden mussten (ich kenne eben nur vier), füllen bots gerne alle Felder aus.
Gibt es spezielle Matrixfragen (also z.B. Ratings), bei denen man erwartet, dass sie mehr oder weniger sozial erwünscht beantwortet werden?
Wenn hier die Verteilung über die Antwortoptionen ziemlich gleich ist, ist es natürlich verdächtig.
Ähnlich wäre es mit Begründungen für (negative) Ratings.
Also: Texte kritisch anschauen.
Steht nur Blödsinn darin ("asd fgtrzu ghzu")?
Kann man es als sinnvoll ansehen? Dabei daran denken, dass z.B. ChatGPT eine kleine Plaudertasche ist; d.h. sie redet sich um Kopf und Kragen, was ein menschlicher Teilnehmer eher nicht machen würde.
In dieselbe Richtung gehen Mehrfachnennungen. bots füllen gerne viel (bis alles) aus.
Kann man hier Plausibilitäten prüfen.
Wenn alle männlichen Teilnehmer "rhythmische Sportgymnastik" als Lieblingssport bezeichnen, würde ich stutzig werden.
Übrigens: War es eine mehrsprachige Umfrage?
Diese ganzen Beispiele sind nicht aus der Luftgegriffen. Während meines Berufslebens hatten wir auch einmal eine sehr große Umfrage, in welcher sehr interessante kreative Fluggesellschaften auftauchten und sich alle Norweger als ausgesprochene Kricketfans outeten (klar, Mehrfachnennung, wo der bot locker fast alles ankreuzte.)
Mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen.
So, wie Du es schilderst, würde ich auch zu der bot-Theorie tendieren, zumindest zu einer Theorie, dass die Teilnehmer eher nicht zu Deiner Zielgruppe gehören (zu viele Teilnehmer um 3 Uhr morgens sind schon verdächtig).
Ich hatte einmal bei einer größeren Befragung in Deutschland die Antwortrate über die Tage im 3-Stunden-Takt graphisch angezeigt (kleine Fingerübung).
Plusquamperfekt bedeutet. ich habe das Ergebnis nicht mehr.
Joffm
P.S.
I do not know where to find that information.
Naja, wenn Du LimeSurvey selbst installiert (z.B. auf einem angemieteten Webspace bei Strato, IONOS, Hetzner, und wie sie alle heißen) oder eine Installation bei der LimeSurvey GmbH bezahlt hättest, würdest Du dies wissen.
Dann gibt es nur noch die Option:
Du benutzt eine von einem Dritten irgendwo gehostete Version (Uni, Arbeitgeber);.