LimeSurvey Version 3.17.9+190731


Liebes Forum,

sollte man für die Teilfragen-Codes individuelle Codes für alle Teilfragen nutzen (beispielsweise wenn zu Frage C1
zugehörig: C1SQ1, C1SQ2, C1SQ3 etc.) oder können die Teilfragen aller Fragen immer mit beispielsweise nur 1, 2, 3,
4, 5 benannt werden? Gibt es Probleme wenn die Teilfragen verschiedener Fragen mit 1-5 benannt werden? Die Auswertung möchte ich später mit SPSS machen und die Codierung dafür so einfach/übersichtlich wie möglich gestalten.

Vielen Dank für die Hilfe!

Liebe Grüße
Hannalea

Hallo, Hannalea,
hast Du schon einmal ausprobiert, wie es dann in SPSS aussieht?
Bei Fragen mit Teilfragen benennt SPSS nach dem Schema "QCode_Teilfragencode".
Wenn Du also die Teilfragen von C1 mit C1SQ1, C1SQ2, C1SQ3 kodierst, wird in SPSS als Variablenname stehen
C1_C1SQ1, C1_C1SQ2, C1_C1SQ3.
Nach meiner Ansicht unsinnig.
Und als Variablenlabel wird in SPSS eingelesen:
"[Text der Teilfrage] Was sind die Gründe dafür, dass Sie ...? (also der Geamtfragetext)".
Dieses sollte man schon sofort in der Syntax-Datei sinnvoll ändern.

Bei einfachen Mehrfachnennungen kannst Du ohne Probleme beim default "SQ001, SQ002,... bleiben oder aber 1, 2, 3,... ).
Du siehst ja schon, dass defaultmäßig auch immer dieselben Code benutzt werden würden.

Bei Matrizen (Texte / Zahlen) (also mit Teilfragen in beiden Dimensionen) würde ich aber immer die y-Achse und x_Achse unterschiedlich kodieren.
Ich persönlich bevorzuge "Y001", "Y002",... und analog "X001", "X002".
Es ist besser erkennbar, was Zeile und was Spalte ist, als z.B. Q1_SQ001_SQ003.
Und bei Berechnungen, Validierungen ist bei Verwendung der Variablen "self" und "that" eine sichere Identifizierung von Zeile und Spalte notwendig.
Kleines Beispiel:
{countifop(">","3",self.sq_X001)} würde die Anzahl der Werte in der Spalte X001 zählen, die größer als 3 sind; und zwar über alle Zeilen.

Und dass Einfachnennungen numerisch kodiert werden, sollte klar ein.
Oft hat man ja Skalen. Dann möchte man sicher statistische Werte, Gruppenvergleiche, Korrelationen, was auch immer rechnen.

Joffm

Vielen Dank für die Antwort. Das hat mir sehr weitergeholfen!

Nun bin ich über den Bewertungsmodus gestolpert. Ist dieser nur dafür da, dass man den Teilnehmenden eine Bewertung am Ende der Befragung geben kann? Diese Funktion bräuchte ich nicht.

Oder sollte ich den Bewertungsmodus auch zu anderen Auswertungsgründen aktivieren. Ich habe bisher nur Codes vergeben und keine Bewertungswerte.... Sind die Bewertungswerte identisch zu Werten, die ich sonst später bei SPSS zugeordnet hätte? Also z.B. Ja= 1, Nein=0
Wie unterscheiden sich Codes von Bewertungswerten bei LimeSurvey?

Vielleicht ist die Antwort ganz offensichtlich.... Ich bin gerade leider etwas verwirrt.
Vielen Dank für die Hilfe!

Hallo,
Meines Erachtens ist dieser Bewertungsmodus vor vielen, vielen Versionen eingebaut worden, als es den Expression Manager noch nicht gab.

Nutzung:
Du kannst damit am Ende der Umfrage einen Score ausgeben.
Dazu gibst Du unter "Bewertungen" gewisse Regeln an.
Dieser Score wird NUR ausgegeben, nicht in den Daten gespeichert.
www.limesurvey.org/manual/Assessments
Heutzutage würde ich aber immer mit dem Expression Manager arbeiten, um Scores zu berechnen. Man ist einfach flexibler. Und Du kannst Die errechneten Werte in den Daten speichern.
Und man kann trotzdem die Bewertungswerte benutzen. Diese haben den Vorteil auch negativ sein zu können und nicht eindeutig sein zu müssen.

Beispiel:

Einfachnennungsfrage (Q1): Wie ist Ihr BMI?
Antwortoptionen:
Code;Bewertungswert;Text
1;-5;kleiner als 20
2;1;20-24
3;1;25-28
4;4;größer als 28

Um nun über mehrere Fragen (Q1, Q2, Q3) einen Score zu bilden, würde man
a. die Codes addieren {sum(Q1.NAOK,Q2.NAOK,Q3.NAOK)}
b. Um die Werte besser gewichten zu können, kann mann mithilfe des IF-statements summieren:
{sum(if(Q1.NAOK==1,-5,if(Q1.NAOK==2,1,if(Q1.NAOK=,1,4))),if(Q2.NAOK==1,-5,if(Q2.NAOK==2,1,if(Q2.NAOK=,1,4))),if(Q3.NAOK==1,-5,if(Q3.NAOK==2,1,if(Q3.NAOK=,1,4))),)}
c. Den Bewertungswert summieren. Im Handbuch steht ja
www.limesurvey.org/manual/ExpressionScri...#Access_to_variables
dass man mit QCode.value auf den Bewertungswert zugreift.
Damit würde sich dann die endlose IF-Geschichte erübrigen, und es reicht:
{sum(Q1.valueNAOK,Q2.valueNAOK,Q3.valueNAOK)}

Wenn Du also keine solchen Scores berechnen willst, brauchst Du diesen Modus nicht.

Was SPSS betrifft.
Es werden immer die Codes exportiert.

Joffm

Vielen Dank! Dieses Forum ist klasse
Dann nutze ich diesen Modus und die Bewertungswerte nicht. Später in SPSS kann ich ja dann die notwendigen Werte ggf. zuordnen.

Ich hoffe, Du hast auch b´numerische Codes benutzt.
Sonst hast Du viele Umkodierungen zu machen in SPSS.

Meiner Ansicht nach gibt es nur eine kleine Unschönheit, wenn Du eine Skala von -3 bis +3 haben möchtest.
Die ist ein LimeSurvey dann eben von 1 bis 7.
Ich würde dann sofort beim Einlesen in der Syntax-Datei diesen RECODE/COMPUTE-Befehl zufügen.
Du wirst ja auf jeden Fall die Syntax-Datei anpassen, gerade was VARIABLE LABELS angeht. Oft stehen da ja irgendwelche Anweisungen für den Respondenten, die für die Auswertung irrelevant sind.

Entweder
RECODE Skala1 (1=-3) (2=-2) (3=-1) (4=0) (5=1) (6=2) (7=3) INTO Skala1a.
oder
COMPUTE Skala1b=Skala1 - 4.
Du kannst natürlich auch die Originalskala überschreiben.

Joffm

Was sind denn "b'numerische Codes?"

Ich habe so codiert:
- Fragencodes (alphabetisch): AVeränderung (A steht für die Fragengruppe)
- Teilfragen-Codes: SQ001, SQ002...
- Antwortcodes einfach numerisch: {1, Stimme überhaupt nicht zu}...5 = "Stimme sehr zu", 99= "Ich weiß nicht"

-3 bis + 3 Skalen brauche ich eigentlich nicht. Ich habe überwiegend Zustimmungsfragen bei denen ich von 1-5 arbeite (und 99 für eine "Ich weiß nicht Kategorie", die wir brauchen)

Ich habe Testergebnisse in SPSS übertragen und auf den ersten Blick sieht alles ganz gut aus. Ich schaue da aber auch nochmal genauer drüber.

Danke für die Hinweise zum Umcodieren

Hannalea

Was sind denn "b'numerische Codes?"

Da habe ich auch keine Ahnung.
Meine Finger spielen mir manchmal einen Streich; ich habe es nicht bemerkt.

Eben: Da hast ja numerisch kodiert. Dan ist doch alles bestens.
Das Beispiel mit den negativen Zahlen diente nur der Anschauung, wann man vielleicht in SPSS umkodieren müsste.

Joffm